Studienprojekt 2018: "Urbane Handelslagen der Zukunft"
Digitalisierung - Konzentrationsprozesse - Wettbewerbsdruck
Jubiläumsausgabe Lebensmittelzeitung
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In der Ausgabe der Lebensmittelzeitung vom 30. November 2018 hat unser Studienprojekt „Urbane Handelslagen der Zukunft“ Erwähnung gefunden. Der Artikel geht auf die Ergebnisse der Studierenden der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg ein. Die Studierenden sind sich einig: Für einen tragbaren, zukunftsorientierten Handel wird es notwendig die Grenzen zwischen Online- und stationärem Handel zu lösen und neue Möglichkeiten für eine Verschneidung beider Trends zu bieten. Auch wird appelliert, dass Innenstädte sich für Funktionen fernab von reinem Handel öffnen sollten , so zum Beispiel Flächen für Austausch und Kommunikation zwischen den Einheimischen und den Besucher*innen bieten.
Inhalt und Ziel des Studienprojektes
Die Veränderungsprozesse im Handel sind gleichzeitig Anzeiger/Ausdruck sowie Treiber eines umfassenden urbanen Strukturwandels. Konzentrationsprozesse führen einerseits zu fortschreitend uniformen Handelsstrukturen (z.B. wachsender Filialisierungsgrad in den Hauptgeschäftslagen) ausgelöst durch steigende Konkurrenzen und Wertsteigerungserwartungen. Andererseits sinkt in vielen Neben-/Quartierslagen der Großstädte bzw. in Klein- und Mittelstädten der Nachfragedruck, so dass sich der Handel auf dem Rückzug befindet, aber gleichzeitig Innenstädte als Wohnort sehr nachgefragt werden.
>>> Wie kann sich der Handel in den Hauptgeschäftslagen neu erfinden?
>>> Was kommt nach dem Handel, wenn dieser an Bedeutung verliert?
>>> Welche Funktionsmischungen sind denkbar und wünschenswert
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Digitalisierungsprozesse führen sowohl gesellschaftlich als auch innerhalb des Einzelhandels zu umfassenden Veränderungen. Die Bestellung einer Ware per Mobiltelefon (Mobile Commerce) sowie deren Lieferung nach Hause gehören zu den grundlegenden Dienstleistungen heutiger Händler, das heißt der Händler wird zunehmend zum Allrounddienstleister. Die damit verbundenen logistischen Herausforderungen bedürfen einer stadtplanerischen, städtebaulichen und architektonischen Antwort.
>>> Welche städtebaulichen/architektonischen Typologien benötigt eine gut funktionierende Last Mile Logistik?
>>> Wie sieht ein zukunftsfähiges urbanes Funktionsgefüge aus?
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Das Studienprojekt des Wissensnetzwerks Stadt und Handel 2018 wirft bewusst ein breites Spektrum an Fragen auf:
– Neue Betriebsformate und Handels-Gebäude-Typologien entstehen
– gesucht werden: Geschäftsmodelle / Geschäftshausarchitekturen der Zukunft.
– Neue Vertriebswege müssen erschlossen werden
– Last Mile Logistik als neue Herausforderung für Architektur, Städtebau und KEP Dienstleister
– gesucht werden: stadträumliche-funktionale Integrationslösungen für urbane Logistikarchitekturen.
– Neue Funktionsmischungen in den Innenstädten
– gesucht werden: Bilder/Aussagen zu zukunftsfähigen Funktionsmischungen in urbanen Handelslagen
inkl. Ansätze zur Lösung möglicher Nutzungskonflikte.
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Die Erfahrung aus den Jahren 2014 und 2016 zeigt, dass durch die unterschiedliche Schwerpunktesetzung (Fokussierung auf ausgewählte Themen/Fragen) eine große Bandbreite an Ideen und Lösungsansätzen aus den unterschiedlichen teilnehmenden Fachbereichen erzeugt werden. Die Zusammenschau und Präsentation dieser Vielfalt ist ein großer Mehrwert des Studienprojektes.
Mehrwert
Neue Sichtweisen und Fachperspekven kennen lernen.
Neue Trends im Handel und den Strukturwandel im urbanen Raum untersuchen.
Neue Netzwerke knüpfen und bestehende Organisaonsstrukturen nutzen
Forschungsthese
Die Entwicklung und Gestaltung des Stadtraumes findet aktuell als Reaktion auf die technischen Entwicklungen statt. Die Bedeutung des Handels als Leitfunktion in Innenstädten geht zugunsten einer intensiveren Nutzungsmischung zurück. Potenziale der Digitalisierung für die Stadtentwicklung wurden bisher nur wenig erkannt und genutzt.
Ablauf
Die langersehnte Preisverleihung zum Studienprojekt 2018 auf der Urbanicom Tagung in Aachen
Wir freuen uns unseren sechs Anerkennungs- und Preisträgergruppen am 13. Mai zu ihren hervorragenden Arbeiten gratulieren zu dürfen. Die Studierenden präsentierten im Anschluss an die Preisverleihung in kurzen Pitch-Vorträgen ihre Ergebnisse den Tagungsteilnehmenden.. Die wichtigsten Aspekte und Schlussfolgerungen der Studierenden waren:
Innenstädte müssen Orte für sozialen Austausch sein (und nicht reine Konsumorte). Die Zukunft liegt in Sharing-Konzepten, Vertical / Urban Farming, flexiblen öffentlichen Räume, selektiven Um- und Zwischennutzungen und dem bewussten Umgang mit Digitalisierung, auch zugunsten der Mobilität im Stadtraum.
Die Wettbewerbsplakate und Erläuterungen finden unsere Mitglieder unter „Intern“ im Mitgliederbereich.
Präsentation der Studierenden in der Digital Church Aachen, „dem bundesweit ersten CoWorking Space in einem Kirchenschiff.“
Unsere Preisträgerinnen und Preisträger des Studienprojektes 2018 am 13. Mai 2019.
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Auftaktveranstaltung Hamburg 04./05. Mai 2018 (Archiv)